„Orte“ für Bariton und Klavier

Noten bei der Universal Edition (auf der Website auch Klangbeispiele)

https://www.universaledition.com/max-doehlemann-8015/werke/orte-32615

Vier Lieder, Dauer ca. 25 min.

Im Lied-Zyklus „Orte“ vertont Max Doehlemann Gedichte verschiedener deutschsprachiger Autoren, die sich auf bestimmte Orte beziehen. Der Komponist war selber an diesen Orten und verbindet mit jedem etwas Besonderes und Persönliches. Aus der Perspektive von Rückschau und Nachdenklichkeit ergibt sich eine musikalische Gefühlssprache voll Reife und Intensität. Der Zyklus ist dem Bariton Georg Streuber gewidmet, mit dem der Komponist seit Jahren immer wieder zusammenarbeitet. Die Lieder entstanden rund um das Jahr 2015 und sind insgesamt etwa 25 Minuten lang.

Der Zyklus beginnt mit dem „Ort“ Mirabell-Garten in Salzburg, Gedichtvorlage ist „Musik im Mirabell“ von Georg Trakl. Das expressionistische Gedicht mit einem Hauch von Morbidität liefert die Vorlage für ein farbiges Klanggemälde mit einem recht anspruchsvollen Klavierpart. Nummer zwei des Zyklus ist eine Hommage an die alte Kurstadt Marienbad im heutigen Tschechien. Goethe schrieb dort sein berühmtes Langgedicht „Marienbilder Elegie“, aus dem Ausschnitte vertont werden. Dieses Lied ist im Andenken an die 2011 verstorbene Schauspielerin Rosel Zech entstanden, mit der Doehlemann befreundet war und gemeinsam Marienbad besucht hat. Lied Nummer drei dreht sich um die Herreninsel im Chiemsee und das dort befindliche „Märchenschloss“ von Ludwig II. Die Gedichtvorlage von Günter Eich zeichnet die besondere Atmosphäre dieser Umgebung im Herbst, ein Spiel von Licht und Schatten, fliegende Blätter und Trauer der Vergänglichkeit. Lied Nummer vier spielt am Kleistgrab am Kleinen Wannsee in Berlin. Die Textvorlage „Heinrich von Kleist“ ist von Robert Gilbert verfasst. Auch am vierten Ort findet der Komponist zu einem sehr persönlichen, nachdenklichen Ausdruck.

Georg Streuber gewidmet